Schnee ist ja eine feine Sache - sofern er denn schön langsam vom
Himmel fällt. Das ist ja auch Gott sei Dank der Normalfall. Aber
halt nicht immer.
Schnee zusammen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 100km/h dagegen
ist auch für Kanada untypisch. Führt aber, weil die
Stromleitungen alle oberirdisch sind und nur an Holzmasten
aufgehängt sind, schnell zu Stromausfällen. Weil der Zauber
nachts um 5:30 begonnen hat, ja eigentlich keine große Sache, um
diese Zeit ist es mir eigentlich eh herzlich egal, ob das Licht nun
anginge, wenn ich den Schalter betätigte oder nicht. Um diese
Zeit hätte ich es gerne dunkel - und mollig warm. Und da liegt
der Haken: ohne Strom z&uuuml;ndet die Gasheizung nicht und das
heißt es wird kalt. Dank eines Notstromgenerators (für
Farm und Tiere) lässt sich dieser unjschö Zustand zwar
beheben, aber es muß halt jemand (mein Vater) raus ins kalte
und es dauert eine ganze Weile.
Nachdem das Thermometer wieder in erträliche Bereiche geklettert ist, kann man dann bei einer Tasse heißen Kakao planen, was man denn mit diesem Tag anfangen möchte. Rausgehen oder gar autofahren kann ich jedenfalls nicht, denn man kann wahlweise (mit Licht) nichts oder (ohne Licht) die eigene Kühlerhaube sehen. Und sowieso ist man nicht alleine, 100.000 anderen Hauhalten geht es genauso, behauptet zumindest der Radiosprecher, nachdem er heruntergerattert hat, welche Schulen wegen des Stromausfalls oder des Schneetreibens geschlossen bleiben. Bin ja Studi, bleibe also einfach zu Hause.
Wettertechnisch ist heute eh nicht viel zu machen, wie auf dem rechten
Bild zu sehen. Rausgehen kann man nur dick eingepackt und mit Mütze und
hochgeklapptem Kragen, was ich dann doch noch getan habe, in der Hoffnung
wenigsten ein paar schöne Bilder herauszubekommen. War aber nichts,
der Schnne war so dicht, daß alle Bilder verwaschen sind. Dabei
habe ich auch zum ersten mal erlebt, ws es bedeutet richtiggehend
"umgepustet" zu werden. Gegen den Wind zu gehen war nicht
möglich, ich mußte abwarten, bis die Böe abgeflaut war
bis ich wieder einen Fuß vor den anderen setzen konnte.
Probehalber wollen mein Vater und ich dann aber doch noch wissen, wie es
sich denn bei diesem Wetter auf der Straße fährt. Kurz
gesagt: Besser man bleibt zu Hause. Sicht ist nicht vorhanden und der
Bremsweg nimmt geradezu astronomische Ausmaße an. Schliesslich
können wir aber doch noch auf unserem eigenen Hof etwas
herumkurven.
"In jedem Mann steckt noch ein kleiner Junge" - wenn ja,
dann hatten unsere kleinen Jungs viel Spaß mit meines Vaters
Spielzeug :-)
Der Schnee war noch so frisch, daß wir schöne autoförmige Löcher in den Schneewehen erzeugen konnten. Super Sache, so ein Auto mit Allrad! Leider konnte ich kein Frontalphoto des Lochs aufnehmen, ich wäre direkt in Windrichtung gestanden und dann will die Kamera nicht mehr (ist mir auch ehrlich gesagt zu kalt gewesen, um wirklich das Auto zu verlassen).